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Handball Mini-Europameisterschaft am 6./7. Januar in Anderten

Unsere D-Jugend 1 erlebte ein einmaliges Handballwochenende in herausragender „internationaler“ Atmosphäre. Bereits zum 14. Mal organisierte der TSV Anderten dieses besondere Turnierhighlight, bei dem sich D-Jugend-Teams aus dem gesamten Bundesgebiet sportlich miteinander messen konnten. Nach dem Modus der „großen EM“ spielten 24 Jugendteams den Mini-Europameister aus. Jeder teilnehmenden Mannschaft wurde dazu vorab eine Nation zugelost.

Dabei wurde den Kleinen all das geboten, was auch die Profis bei internationalen Turnieren erleben dürfen: das Einlaufen der Mannschaften in eigens vom Veranstalter bereitgestellten Nationaltrikots, das Spielen der Nationalhymnen vor jeder Begegnung und eine einmalige Stimmung auf den voll belegten Rängen. Und die Elternfanclubs hatten sich wieder richtig ins Zeug gelegt. In Landesfarben und teils traditioneller Tracht gekleidet und geschminkt schafften sie eine über das gesamte Turnier andauernde einmalige Gänsehaut-Atmosphäre.

Unsere Jungs gingen als Team Schweiz in der Vorrundengruppe A an den Start und gleich im Eröffnungsspiel warteten die mit favorisierten Franzosen (TSV Anderten 1, aktuell 4. der Regionsoberliga). Hier gab es dann auch nichts zu holen. Das Spiel gegen den späteren Turnier-Dritten wurde klar und verdient mit 6:13 verloren. Die Trainer schienen nach dem Spiel jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben. Hochmotiviert ging das Team in die zweite Partie gegen Nordmazedonien (TSV Köngen, bei Stuttgart). In einem sehenswerten Spiel auf Augenhöhe konnten die Jungs einen knappen 9:8 Sieg einfahren und freuten sich riesig über diesen ersten Erfolg.

Jetzt hieß es diese positive Energie ins letzte und entscheidende Gruppenspiel gegen Deutschland (VfL Tegel Berlin) mitzunehmen. Direkt mit dem Anpfiff war man hellwach und präsent. Die Abwehr stand sicher und auch im Angriff lief der Ball nun sehr gut. Man merkte, wie unsere Jungs außerdem die herausragende Stimmung auf der Tribüne aufsaugten. Am Ende hieß es 10:4 und mit dem zweiten Sieg qualifizierte sich die Mannschaft als Gruppenzweiter für die Hauptrunde. „Damit hatten wir absolut nicht gerechnet“, freute sich ein sichtlich bewegter Trainer Gusti mit seiner Mannschaft.

In der Hauptrunde warteten Rumänien (der aktuelle ungeschlagen Tabellenführer der Regionsoberliga Schaumburg-Nord, am Ende 8. des Turniers) und das Team Österreich (HSG Eschhofen/Steeden aus der Wiesbaden-Frankfurt-Liga). Der Start gegen Rumänien ging völlig daneben. Schnell lagen unsere Jungs mit 0:5 hinten. Allerdings gab man nicht auf und profitierte leider auch von einer Verletzung eines überragenden Gegenspielers. Julius hatte ihn erfolgreich ausgewackelt, wobei er leider ohne Kontakt unglücklich umknickte. Doch bereits am nächsten Tag konnte er glücklicherweise schon wieder aktiv mitwirken. Tor um Tor kämpfte sich die Mannschaft in der Folge zurück ins Spiel. Das hinterließ auch Eindruck beim Gegner, der zunehmend nervös wurde und nun mehrere Fehler machte und Ballverluste verzeichnete. Am Ende wurde es noch ganz knapp und spannend. Leider musste unser Team dann aber doch mit 9-10 als stolzer Verlierer vom Platz gehen. „Da muss ich meinen Jungs ein riesen Kompliement machen“, resümierte Trainer Gusti.

Da die zwei Minuspunkte aus der Vorrundenniederlage gegen Frankreich auch in der Hauptrunde zählten, wurde so das Spiel gegen Österreich erneut zum Entscheidungsspiel um ein Hintertürchen für das Viertelfinale. Es war wieder spannend bis zur letzten Sekunde, diesmal mit dem besseren Ende für unser Team! Mit lautstarker Unterstützung von der Tribüne, Schweizer Glocken und Schlachtrufe schallten von den Rängen, und dank einer starken Abwehrleistung und einem überragendem Torwart Teo hieß es am Ende 5:4.

Am Sonntag startete dann bereits um 9 Uhr die Lucky-Loser-Runde der jeweiligen 3. Platzierten der Hauptrunden, die die letzten zwei Viertelfinalplätze ausspielten. Serbien (TV Badenstedt, der aktuell zweitplatzierte der Regionsoberliga) und Tschechien (TSV Kronshagen, bei Kiel) waren die Gegner. Es ging genauso spannend weiter, wie es am Samstag endete. Eine starke Leistung gegen Serbien reichte leider nicht für eine Überraschung. Wieder mussten unsere Jungs mit einem äußerst knappen 8-9 den Kürzeren ziehen. Das direkt anschließende Spiel gegen Tschechien ging dann klar und verdient mit 7:12 verloren. Wahrscheinlich war nach dem ersten Spiel die Kraft auch etwas weg. Damit war das Viertelfinale kein Thema mehr, aber wenn man ehrlich ist, wäre das auch ein bisschen zu viel des Guten gewesen.

So ging es nun im weiteren Verlauf des Turniers um die Plätze 9 bis 12 gegen Georgien (HSG Dudenhofen/Schifferstadt), erneut gegen Österreich und gegen Ungarn (Nordhäuser SV). Dazu musste die Mannschaft vom Eisteichweg in Anderten nach Misburg umziehen. Hier wurden die ersten beiden Spiele der Platzierungsrunde ausgetragen. Nach einer klaren Niederlage im ersten Spiel gegen Georgien (3:8), einer deutlichen Steigerung des gesamten Teams und einem verdienten Sieg gegen Österreich (11:3) ging es wieder in Anderten im direkten Duell gegen Ungarn um Platz 10 oder 11. In einer vollen Halle boten beide Teams ein tolles Spiel ohne Sieger. 8:8 Unentschieden stand am Ende auf der Anzeigetafel, was dann auf Grund der besseren Tordifferenz von nur 2 Toren das bessere Ende für Ungarn bedeutete. So belegten unsere „Schweizer“ am Ende Platz 11.

„Ich bin super stolz auf die Leistung der Mannschaft und bin froh, dieses Event gemeinsam mit den Jungs erlebt zu haben“, resümierte ein stolzer Trainer Gusti zum Abschluss des zweiten Turniertages. Und stolz konnte er auch sein. Zeigten seine Jungs doch im Turnierverlauf auch gegen teils höherklassige Mannschaften sehr gute Leistungen. Und das trotz der ungewohnten, lauten und beeindruckenden Atmosphäre in den gut gefüllten Hallen.

Auch für den Zusammenhalt der Mannschaft waren es zwei tolle Tage. Es war schön zu sehen, wie die Jungs die Stimmung der Tage regelrecht aufsaugten, sich gegenseitig anfeuerten, Siege zusammen feierten und sich auch von Niederlagen nicht entmutigen ließen. „Das hat super viel Spaß gemacht“, waren sich alle einig.